Kunststipendium
Literatur
Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
DIE WELT UNTER DEN FINGERSPITZEN - Eine Sinnesuntersuchung des Babylonischen Talmuds von Daniel Bomberg
Jüdische Studien/Performance
Von November 2025 bis Januar 2026
Vermietung der Logen und Bezahlung der Theaterarbeiter aus dem Archivbestand Giustinian Recanati Taccoli
Postdoc - Musikwissenschaft
Musikwissenschaft
Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf den Archivbestand Giustinian Recanati Taccoli, der im gleichnamigen Palast in Venedig in Privatbesitz aufbewahrt wird, der das wirtschaftliche und kulturelle Netzwerk einer der Patrizierfamilien der Serenissima widerspiegelt. Forschungsziel ist es, zwei sich ergänzende Aspekte des venezianischen Theaterlebens zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert zu untersuchen: die Modalitäten der Vermietung von Logen in den wichtigsten Theatern der Stadt und die wirtschaftlichen Praktiken im Zusammenhang mit der Vergütung des Theaterpersonals (Musiker, Sänger, Handwerker und Schneider).
Anhand von Verträgen, Zahlungsregistern und Korrespondenz soll die bereits in der vorherigen Studie über die Mieter der Grimani-Theater skizzierte Darstellung erweitert und die sozialen und wirtschaftlichen Dynamiken, die die Nutzung des Theaters als Ort der adeligen Repräsentation und der wirtschaftlichen Investition regelten, vertieft werden. Die quantitative und qualitative Analyse der Dokumente wird es ermöglichen, die Mieterfamilien zu erfassen, die Finanzströme zu rekonstruieren und die internen Lohnhierarchien zu skizzieren, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf den Theatern San Cassiano, Sant'Angelo und San Moisè liegt.
Das Projekt zielt darauf ab, eine Lücke in den Studien zur wirtschaftlichen Verwaltung des venezianischen Theaters zu schließen und eine neue Perspektive auf den Zusammenhang zwischen Theaterbetrieb, sozialem Status und Kulturpolitik der Serenissima zu bieten. Die Ergebnisse werden in einer konsultierbaren Datenbank, einem wissenschaftlichen Artikel und einer zukünftigen Monografie veröffentlicht.
Von November 2025 bis Januar 2026
Kunststipendium
Musik/Komposition
Die Biografie des venezianischen Komponisten Luigi Nono (1924-1990), einem der prominentesten Vertreter der Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg, ist in bemerkenswerter Weise verbunden mit bildender Kunst. Sein Großvater war Maler, seine Tochter Serena ist Malerin, und eine lebenslange Freundschaft verband Nono mit Emilio Vedova, der nicht weit von Nono am Zattere lebte. Obwohl drei große Werke Nonos unter Mitwirkung von Vedova entstanden (u.a. seine beiden Musiktheater Intolleranza und Prometeo), spielt der Einfluss bildender Kunst in der Nono-Literatur bisher kaum eine Rolle.
Im Zuge meiner Auseinandersetzung mit der Kunst des Informel und Bezügen zwischen ihr und der Neuen Musik der 1950er und -60er Jahre wurde ich auf die Konstellation Nono-Vedova aufmerksam. Der Dialog der beiden Künstler ist nicht nur in seiner Dauer (von den 1940er Jahren bis zu Nonos Tod 1990) ungewöhnlich. Beide waren auch vom gleichen Wahrnehmungsraum Venedig geprägt. Allerdings ist ihr jahrzehntelanges Gespräch kaum dokumentiert, weil es größtenteils mündlich stattfand.
Die Entdeckung dieser Seite von Nonos Biografie und Schaffen hat mein eigenes Nono-Bild, das seit den späten 1980ern nicht zuletzt durch meine Lehrer Wolfgang Rihm und Helmut Lachenmann geformt wurde, maßgeblich verändert und erweitert. Doch rückblickend hatte bereits meine einzige Begegnung mit Nono 1989 am Rande einer Aufführung von A Carlo Scarpa im Kurhaus Baden-Baden bildende Kunst zum Gegenstand: Nono riet mir, Bilder von Caspar David Friedrich zu betrachten. (Danach hing lange der Wanderer über dem Nebelmeer über meinem Klavier.)
Die langjährige Auseinandersetzung mit bildender Kunst, die für mein eigenes Komponieren wesentlich wurde und seit 2020 durch meine Arbeit im Bereich der Zeichnung und Radierung ergänzt wird, bekommt damit in der Gestalt Luigi Nonos eine wichtige historische Referenz. Mein Aufenthalt im Studienzentrum Venedig verbindet daher ein wissenschaftliches mit einem künstlerischen Vorhaben: Zum einen möchte ich dem Wechselspiel der Künste im Zeichen des Informel am Beispiel von Luigi Nono und Emilio Vedova nachspüren und dabei den Wahrnehmungsraum, in dem sich beide bewegt haben, besser kennen lernen. Zum anderen will ich die Auseinandersetzung mit den Prämissen meines eigenen Schaffens vertiefen und das Spannungsfeld zwischen Klang, Bild und dem ästhetischen Raum als einem spazio di azione (Vedova) besser verstehen.
Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
Patente Leute. Glasindustrie in Murano zwischen Tradition und Innovation, fama und Geheimnis
Postdoc
Kunstgeschichte (Universität zu Köln, PD Dr. Henrike Haug)
Zwischen ca. 1450 und 1800 fand auf dem Sektor der Glasherstellung in Venedig eine Vielzahl von Neuentwicklungen statt, beispielsweise die Perfektionierung von farblosem Glas, dem cristallo. Darauf folgte die Entwicklung weiterer Glasarten wie calcedonio, lattimo und avventurina – Neuerungen, die zu den segreti der Muraneser Glaskunst stilisiert und als solche rechtlich geschützt werden mussten, um Venedigs Monopolstellung in der Fertigung dieses zum Luxusgut aufgestiegenen Materials behaupten zu können. Ziel des Projektes ist es, die den Glaspatenten Venedigs inhärenten Erzählungen erstmals umfassend aus kunstwissenschaftlicher Perspektive zu diskutieren. Gleichberechtigt nimmt das Projekt Werke der Glaskunst in den Blick, die in Form von à la façon de Venise von einem regen Austauschprozess erzählen, den selbst der Erfindungsschutz nicht einzudämmen vermochte. Im Gegenteil: Gerade die Konkurrenz regte Innovationsprozesse an, die nicht immer zu einer finanziellen, dafür aber künstlerisch-technischen Vielfalt in der Muraneser Glasfertigung führten. Motive der Adaptionen, Transformationen und Imitationen rücken deshalb ins Blickfeld der Dissertation, sind sie doch den oben aufgezählten Glasarten immanent. Das Projekt zielt dabei auf eine begriffliche Schärfung der unterschiedlichen Formen der nachahmenden Aneignung – die im Kontext von künstlerischem Vermögen, von Werkstattwissen, von Techniktransfer, aber auch im Umfeld der entstehenden europäischen Märkte und im zunehmenden Austausch von Luxuswaren in Europa der frühen Neuzeit zu verorten sind.
November 2025
Fluvio-Graphie. Von der Quelle bis zum Delta: Flüssen eine Stimme geben -ihre Zukunft neu gestalten
Habilitationsprojekt | Fritz Thyssen Stiftung
Romanische Literaturwissenschaft (Französisch/Italienisch)
Texte des letzten Jahrhunderts verdeutlichen eindrucksvoll wie der Po und die Durance, zwei alpin-mediterrane Flüsse, nicht nur unsere Repräsentationen und Erzählungen inspirieren, sondern auch unsere Wasserkulturen und das kollektive Gedächtnis tiefgreifend geprägt haben. Diese Flüsse verkörpern ein bedeutendes geografisches, ökologisches und emotionales Erbe und machen die Herausforderungen, denen Flusssysteme im Anthropozän gegenüberstehen, deutlich sichtbar.
Der Po und die Durance haben die Geschichte Südfrankreichs und Norditaliens nachhaltig beeinflusst, Land bewässert, Bevölkerungen ernährt und Städten Wohlstand ermöglicht – wie Sisteron, Marseille, Turin oder Venedig. Oft mit Lebensbäumen verglichen – der eine in der Provence, der andere in Norditalien – sind diese Flüsse, die ihren Ursprung in den Französischen Alpen haben (die Durance und die Dora, ein Nebenfluss des Po, entstehen sogar aus der gleichen Quelle), ein Spiegelbild der Flussausbaupolitiken in Frankreich und Italien. Literarische und sachliche Texte bezeugen die ursprünglichen, geflochtenen Flussmuster, die einzigartigen Ökosysteme, Feuchtgebiete und Deltas und erinnern an dieses nahezu verlorene Erbe.
Der Po und die Durance sind heute tatsächlich zunehmend extremen Bedingungen wie wiederkehrenden Dürren oder Hochwasserereignissen ausgesetzt, die durch den Klimawandel, das Schmelzen der Gletscher oder durch verschiedene Flussbewirtschaftungspraktiken (Hochwasserschutz, Staudammbau, Kanalisierung, Landentwicklung und Atomkraftwerke u.a.) verursacht werden. Die Texte und Studien dokumentieren diese tiefgreifenden Veränderungen der Flüsse unter menschlichem Druck und skizzieren manchmal dystopische Perspektiven für deren und somit unsere Zukunft. Darüber hinaus bieten sie gelegentlich auch innovative Ansätze zur „Reparatur des Wassers“ (Rey, 2021).
Diese ökokritische Analyse der Fluvio-Graphie des Po, der Durance und ihrer Nebenflüsse untersucht den Wandel unserer Wasserkulturen und legt dar, dass literarische Darstellungen dieser Wasserwege nicht nur das Bewusstsein für bedrohte Flüsse schärfen, sondern auch Lösungsansätze bieten können. Diese Werke verdeutlichen, dass die Fluidität der Flüsse weit über ökologische Aspekte hinausgeht und tief mit dem Fluss des Lebens, der Sprache, den Emotionen und der Vorstellungskraft verknüpft ist. „When the rivers run dry“ (Pearce, 2019) belegt nicht nur den Prozess des Verschwindens der Flüsse, sondern auch das Fehlen der entsprechenden Worte. Die Darstellung von Freiheit wird erschwert und das Gefühl des Erhabenen wird zunehmend von Melancholie und Trauer verdrängt.
Schlüsselwörter:
Fluvio-Graphie; Wasserkulturen; (verflochtene) Flüsse; Flusswirtschaft; Wassergeschichte; Wasserphilosophie.
Von Februar 2025 bis Januar 2026
Giovanni Agostino da Lodi – Ein mailändischer Maler in Venedig. Kultureller Austausch in Norditalien um 1500
Postdoc
Das plötzliche Auftauchen des Malers Giovanni Agostino da Lodi in der Kunstgeschichtsschreibung geht auf Wilhelm Bode (1845–1929), den einflussreichen Direktor der Berliner Museen, zurück. Durch seine intensive Beschäftigung mit der lombardischen Malerei – insbesondere mit der Schule Leonardos in Mailand – stieß Bode auf eine bis dahin unbekannte Künstlerpersönlichkeit. Anhand einer Reihe stilistisch verwandter Werke konnte er die Existenz dieser Figur erstmals aufspüren und begründen. Da viele dieser Werke zuvor dem Maler Boccaccio Boccaccino zugeschrieben worden waren, gab Bode ihm, wie damals üblich, einen Notnamen und taufte ihn „Pseudo-Boccaccino“. Der anonyme Maler war, laut Bode, im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhundert in Mailand tätig, zur Zeit Leonardos, versuchte aber auch sein Glück in Venedig.
Eine kleine Tafel in der Mailänder Pinacoteca di Brera, die die Darstellung eines Greises neben einem jungen Mann zeigt und die Signatur „IOHES AVGVSTINVS LAVDESIS“ trägt (Inv. 789.), bildete – aufgrund ihrer stilistischen Nähe zu den von Bode zusammengestellten Werkverzeichnissen – die Grundlage für die Identifizierung des anonymen Malers mit Giovanni Agostino da Lodi (aktiv ca. 1490–1520), einem damals noch unbekannten und durch Quellen nicht belegten Maler aus der Lombardei.
Nur wenige archivalische Zeugnisse, die erst in jüngerer Zeit aufgetaucht sind, belegen seine Präsenz in Mailand und Venedig während der ersten beiden Jahrzehnte des 16. Jahrhunderts. Sein Werkkatalog, der Gemälde und Zeichnungen umfasst, hat sich seither erheblich erweitert. In der Forschung gilt Giovanni Agostino häufig als stilistisches Bindeglied zwischen Leonardo und Giorgione – eine Vorstellung, die auf Vasaris florenzzentriertem Konzept der maniera moderna basiert, bislang jedoch selten kritisch hinterfragt wurde.
In meinem Forschungsprojekt untersuche ich Giovanni Agostinos Werk und Wirken aus einer neuen Perspektive. Ziel ist es, seine künstlerische Praxis sowie seine soziale und kulturelle Einbindung in das norditalienische Kunstnetzwerk differenziert herauszuarbeiten. Dabei werden teleologische Narrative à la Vasari bewusst vermieden und stattdessen soziale, technische sowie auftraggeberbezogene Kontexte aus Mailand und Venedig einbezogen. Im Zentrum der Arbeit steht die Analyse überlieferter Dokumente im Zusammenhang mit dem erhaltenen Werk. Auf dieser Grundlage konnte ein plausibles Netzwerk von Auftraggebern und künstlerischen Beziehungen rekonstruiert werden. Darüber hinaus enthält die Studie eine systematische Darstellung der stilistischen und technischen Entwicklung Giovanni Agostinos.
Der abschließende Schritt meines Forschungsvorhabens besteht in der vertieften, werkbezogenen Analyse vor Ort in Venedig. Diese umfasst die direkte Betrachtung der Originale in Museen und Kirchen sowie weiterführende Archivstudien. Diese Recherchen bilden die Grundlage für die Druckvorbereitung des ersten umfassenden Catalogue Raisonné, der sämtliche Giovanni Agostino da Lodi zugeschriebenen Gemälde und Zeichnungen erstmals im größeren Zusammenhang dokumentiert und kontextualisiert.
Das Projekt versteht sich als Beitrag zur kunsthistorischen Erschließung eines bislang randständigen Akteurs, der jedoch für den künstlerischen Austausch zwischen Mailand und Venedig von großer Bedeutung war. Es verbindet stilkritische Analysen mit technikgeschichtlichen Perspektiven und archivalischer Forschung und trägt so zu einem besseren Verständnis der künstlerischen Dynamiken Norditaliens um 1500 bei. Gleichzeitig reflektiert es kritisch etablierte kunsthistorische Erzählmuster und beleuchtet deren ideologische Grundlagen.
Schlagwörter
Lombardische Malerei, venezianische Malerei, Wilhelm Bode, Leonardo, Giorgione, norditalienische Kulturaustausch, maniera moderna, stilistische Analyse, Neuzeit, Künstlerbiografie, kunsthistorische Narrative
November 2025
Zwischen Annotation und Komposition. Die private Musikalienbibliothek Luigi Nonos
Promotionsprojekt
Universität Hamburg Musikwissenschaft, MusiktheorieDer venezianische Komponist Luigi Nono (1924–1990) zählt zu den bedeutendsten Protagonisten der Musik der Nachkriegszeit. Er nahm Zeit seines Lebens eine zentrale Brückenfunktion zwischen der deutschen und der italienischen Musikkultur ein, prägte die Musik seiner eigenen Generation und übte zugleich einen nachhaltigen Einfluss auf nachfolgende Komponist:innen aus. Die anhaltende Präsenz seiner Werke im heutigen Konzertleben verdeutlicht die ungebrochene Aktualität und Relevanz Nonos und macht eine vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Werk und Nachlass umso notwendiger.
Seine nachgelassene Bibliothek, die heute im privat geführten Archivio Luigi Nono auf der Giudecca in Venedig aufbewahrt wird, zeugt von einem beeindruckend breiten musikgeschichtlichen und intellektuellen Horizont, aus dem Nono schöpfte. Nonos Bewegung durch den kulturgeschichtlichen Raum lässt sich in seiner Bibliothek in zwei Medientypen fassen: Bücher und Musikalien. Diese Trennung ist selbstverständlich eine methodische, die Nonos eigener Umgang mit seiner Sammlung vermutlich kaum kannte.
In diesem Projekt wird zum einen die in einer ersten Phase (2021–2022) von Kira Henkel begonnene systematisch-katalogische Erschließung der handschriftlichen Annotationen in den Büchern von Luigi Nonos Bibliothek durch Sebastian Genzink fortgeführt und abgeschlossen. Darüber hinaus wird die Untersuchung um die Erfassung der Annotationen in den Musikalien aus Nonos Privatbibliothek erweitert. Dieses neue Korpus umfasst rund 1000 Partituren, die Nono über den gesamten Verlauf seines Lebens hinweg akribisch studierte, analysierte und annotierte. Über die reine Erfassung hinaus entwickelt das Projekt einen digitalen visuellen Index der annotierten Seiten. Dieses Instrument soll es ermöglichen, die großen Datenmengen systematisch zu visualisieren, ihre Strukturen und Zusammenhänge sichtbar zu machen und sie im Sinne der Digital Humanities für weiterführende Forschungsvorhaben methodisch nutzbar zu machen.
Erst durch diese systematische Erfassung der Annotationen wird eine Forschung möglich, die die zahlreichen interdisziplinären Bezüge und intermedialen Verflechtungen in Nonos Werk nachzeichnen kann. Das Projekt schafft damit eine wesentliche Grundlage für zukünftige Studien, die Nonos Lektüren und deren Einfluss auf sein kompositorisches Schaffen beleuchten. Die Erschließung und Erforschung von Nonos Bibliothek inklusive seiner Musikalienbibliothek ist somit nicht nur für die Musikwissenschaft von großer Bedeutung, sondern eröffnet darüber hinaus Perspektiven für weitreichende kulturhistorische Erkenntnisse.
Von Oktober 2025 bis Februar 2026
Szenische Konzepte im Primo Novecento: Gian Francesco Malipieros Musiktheater
Habilitationsprojekt
(Musikwissenschaft, HfMT Köln)
In diesem Postoc-Forschungsprojekt untersuche ich szenische Konzepte im Musiktheater Gian Francesco Malipieros (1882–1973). Er war eine zentrale Kraft in der Reform der italienischen Oper während des aufkommenden Faschismus in Italien. Dahingehend werde ich ein breites Bild theatraler Praktiken zeichnen mit einem dezidiert kritischen Fokus auf den politischen und soziokulturellen Kontext des Primo Novecento. Als Teil der generazione dell’ottanta engagierte sich Malipiero in einem nationalistischen Diskurs, um eine italienische musica nazionale zu schaffen. Auf dieser Basis distanzierte er sein Musiktheater von der Ottocento-Tradition des melodramma und bezog sich indes auf die musica antica, die commedia dell’arte, Futurismus, Ballets Russes, Pantomime und das Groteske Theater. Er publizierte über 30 Bühnenwerke, die in Italien und Deutschland aufgeführt worden sind und als „synthetisches Musiktheater“ bezeichnet wurden. Während ästhetische und kontextuelle Aspekte bereits gut untersucht sind, fehlen Untersuchungen zur szenischen Dimension dieses Musiktheaters, wie sie bspw. bereits vorliegen für Werke von Richard Wagner und Giacomo Puccini. Mein Projekt knüpft an diesen methodischen Strang interdisziplinärer Opernforschung an. Die Schwerpunktsetzung auf das Zusammenspiel von Musik, Dramaturgie und Bühne zielt darauf, die Multimedialität von Oper im Kontext politischer Umbrüche kritisch zu erschließen.
Von Oktober 2025 bis Januar 2026
"Zwei Schriften Kardinal Bessarions über den Kreuzzug gegen die Türken: Textgeschichte, Ausgabe und Stellung innerhalb seines Werkes"
Von Juli 2026 bis September 2026
Der Philosoph und sein Schatten: Friedrich Nietzsche in Venedig, 1880 - 1887
Von Oktober 2026 bis November 2026
Von April 2026 bis Juni 2026
Giovanni Bellini und die Devotio Moderna: religiöser Austausch und die italienische Kunsttheorie des Quattrocento
Buchprojekt
Januar 2026
Von Januar 2026 bis März 2026
Social Turbulence and Rebellion in Venetian Crete in the 13th and 14th Centuries
Von Oktober 2026 bis Dezember 2026
Von April 2026 bis März 2027
Von Amalthea bis Zenobia: Die Rezeption antiker Frauenfiguren in der italienischen Querelle des Sexesdes 16. und 17. Jahrhunderts
Promotionsprojekt
Dezember 2025
Patente Leute. Glasindustrie in Murano zwischen Tradition und Innovation, fama und Geheimnis
Postdoc
Dezember 2025
Von April 2026 bis Juni 2026
Giovanni Agostino da Lodi – Ein mailändischer Maler in Venedig. Kultureller Austausch in Norditalien um 1500
Postdoc
2026
Von Juli 2026 bis September 2026
Von Oktober 2026 bis Dezember 2026
Von Januar 2026 bis Februar 2026
Die Andere Biennale: Venedigs ,Biennali d'arte antica' und die Erfindung einer anhaltenden Tradition (1935-1950)
Postdoc
März 2026
Archivarbeiten zum zweiten Kapitel meiner Habilitation: "Kosmopoliten auf der Bühne. Interkultureller Austausch, Kulturtransfer und transkulturelle Vermittlung in der französisch- und italienischsprachigen Theaterpraxis im 18. Jahrhundert"
Von August 2026 bis April 2027
Von Oktober 2026 bis Dezember 2026
Nachforschungen zu Zeitzeugenaussagen in Bezug auf Alethea Talbot
November 2026
Die Aufenthalte von Marquard Gude (1635-1689) in Venetien:
Bibliotheken, Handschriften und Gelehrten-Netzwerke
Postdoc
Von April 2026 bis Mai 2026
Byzantinische Buchproduktion in Ost und West nach dem Fall Konstantinopels. Eine komparative Studie (1453- ca. 1500)
Von Februar 2026 bis Juli 2026
Kaiserreisen in Habsburg-Venetien: Oper, Kantate und imperiale Repräsentation (1825-1857)
Von Februar 2026 bis Juni 2026
Von Januar 2026 bis März 2026
Von Juli 2026 bis September 2026
Von Juli 2026 bis September 2026
Die sephardische Diaspora in Venedig (1492-1541)
Dissertationsprojekt
Von März 2026 bis April 2026
Der Kiosk
Juli 2026
Venezia oltre Venezia. Das Bild Venedigs an der Adria zwischen Irredentismo und Globaltourismus
Postdoc
Von Dezember 2026 bis Januar 2027