Deutsches Studienzentrum in Venedig

Personen/Projekte aktuell

April 2024

  • Die Architektur der Cappella Emiliana von San Michele in Isola
    Dissertationsprojekt

    Architekturgeschichte/Bauforschung - RWTH Aachen University, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Anke Naujokat
    Ganz an der nördlichen Spitze der Klosterinsel San Michele erhebt sich neben der ehemaligen Klosterkirche der Kamaldulenser die einzigartige und doch von der Forschung wenig beachtete Cappella Emiliana. Dieses Kleinod venezianischer Hochrenaissance-Architektur, das zwischen 1528 und 1543 nach einem Entwurf und unter der Leitung des bergamasken Steinmetzarchitekten Gugliemo dei Grigi d’Alzano geschaffen wurde, steht eindeutig im Dialog mit der ersten weißen Renaissance-Fassade der Kirche San Michele in Isola und inszeniert sich gleichzeitig als ganz eigene „giexiulla“, die der „Annunciatione della Madonna“ geweiht wurde. Das von den Prokuratoren von San Marco ‚de citra‘ beauftragte Projekt geht dabei ursprünglich auf ein selbstsicheres Postulat der Witwe Margherita Vitturi von 1427 zurück, welche nicht nur die Andacht an ihren verstorbenen Ehemann Giovannino Miani ins Auge fasste, sondern vor allem auch ihre eigene.
    Im vielfältigen historischen Architekturportfolio Venedigs nimmt die realisierte Cappella Emiliana eine besondere Position ein, gehört sie doch zu den wenigen echten Zentralbautypologien der Stadt und tritt darüber hinaus auch als dedizierte Annexkapelle zur postumen Kommemoration zweier Patrizier besonders hervor. Der Material-Luxus in Form des weiß strahlenden istrischen Kalksteins und einer Vielzahl polychromer Marmore und Hartgesteine ist nicht nur charakteristisch für die handwerkliche Gewohnheit des dekorationseifrigen Steinmetzes, sondern demonstriert auch die finanziellen Mittel, die die Prokuratoren als Vollstrecker ideeller Bauherrenschaft in Zeiten von Pest und Krisen bereit waren, auszugeben. Der sechseckige Grundriss mit fünfseitigem Vestibül ist besonders hervorzuheben und im Zusammenhang mit Guglielmo dei Grigi, der eigentlich durch Altäre, Fassadenprojekte und Verteidigungsbauten in der Serenissima bekannt geworden ist, keineswegs als rein zufällige architektonische Idee zu beurteilen. Darüber hinaus entzieht sich die Kuppelkonstruktion mit innerem Druckgewölbe und äußerer Kragkuppel, die durch eine mittige geziegelte Säule gestützt wird, jedweden Vergleichs mit anderen Kuppelbauten Venedigs und ganz Italiens.
    Die Cappella Emiliana lässt sich unter anderem als besonderes Zeugnis für eine Phase interpretieren, welche die traditionelle Ästhetik orientalischer Eindrücke mit den stärker werdenden Impulsen einer ‚all’antica‘-Bauweise verband. Und das während – oder kurz bevor – Jacopo Sansovino in der Lagunenstadt Maßstäbe für prachtvolle Architektur im Geiste antiker vitruv‘scher Prinzipien setzte, die von den Traktaten der Renaissance gefördert und gerechtfertigt wurden.
    Von März 2024 bis August 2024
  • Das Nordmediterrane als Vorbild? Die Geschichte des nachhaltigen Tourismus am Mittelmeer, 1970-2019
    Kulturwissenschaft - Prof. Dr. Sven Reichardt, Prof. Dr. Manuel Borutta - Universität Konstanz
    Das Forschungsvorhaben soll Transformationsprozesse und Entwicklungsstufen des nachhaltigen Tourismus untersuchen. Anhand vier ausgewählter Orte in nord- und südmediterranen Mittelmeerregionen als Fallbeispiele, Venedig ist ein Beispiel, sollen die dortigen Akteursgruppen auf globaler, supranationaler, nationaler und lokaler Ebene vergleichend analysiert werden. Im Fokus steht hierbei die Popularisierung beziehungsweise Demokratisierung des nachhaltigen Tourismus, der Transformationsprozess vom Nischenprodukt zur Massentauglichkeit. Wie und durch welche Akteure erfolgt diese Entwicklung?

    Der moderne Tourismus hat ambivalente Auswirkungen auf ökonomischer, ökologischer und kultureller Ebene und kann hierbei modernisierend, Traditionen bewahrend und/oder wiederbelebend wirken. Der Mittelmeerraum ist durch die für Touristen attraktive Mischung aus Badeorten und klassischen Kulturreisezielen in besonderem Maße betroffen. Knapp ein Drittel der weltweiten Touristen wählt als Destination das Mittelmeer, mit steigender Tendenz. Es ist davon auszugehen, dass vor allem der Küstentourismus im Mittelmeerraum, der in Form des konventionellen Massentourismus seine eigene Existenzgrundlage zerstört, sich weiter wandeln wird, auch weil immer mehr Urlauber und Anwohner Wert auf Nachhaltigkeit und verträglichen Tourismus legen, wie Umfragen oder Proteste zeigen.

    Die Lagunenstadt Venedig ist ein Beispiel, das exemplarisch zeigt, wie heterogen die Akteure und ihre Vorstellungen in Bezug auf Tourismus sind und wie vielschichtig das Phänomen Tourismus ist. Die Auseinandersetzungen über die Entwicklung des lokalen Tourismus werden von Anwohnern, Aktivisten, Verwaltung oder auch internationale Kulturorganisationen wie der UNESCO geführt.

    Bei der Vor-Ort-Recherche in Venetien soll Archivrecherche, unter anderem im Archivio Storico del Comune di Venezia, und teilnehmende Beobachtung vor Ort erfolgen. Vor allem soll der Aufenthalt in Venedig genutzt werden, um Gespräche mit verschiedenen Akteursgruppen zu führen und weiterführendes Material und weitere Kontakte zu erhalten. Neben der Regional- und Stadtverwaltung, Destination Marketing Organizations sind unter anderem das comitato NoGrandeNavi, We are here Venice und Legambiente Venezia potenzielle Gesprächspartner. Außerdem sollen auch Material und Stimmen von Kooperations- und Projektteilnehmern gesammelt werden, die beispielsweise bei den Initiativen blaue Flagge und green key der FEE mitwirken.
    Von April 2024 bis August 2024
  • Machina Mundi / Reign of Reason
    Kunststipendium

    Bildende Kunst
    Oft sind Schönheit und Grausamkeit, Wissenschaft und Barbarei untrennbar miteinander verwoben. In Venedig möchte ich zu ausgewählten Beispielen der visuellen und materiellen Kultur recherchieren und die Ergebnisse in einem mixed-media Essay zusammenführen. Schwerpunkte sind das venezianische Kreditwesen als Vorläufer des kapitalistischen Wirtschaftssystems, Seuchen als Achillesferse sowie Kolonialismus und Sklaverei als moralische Abgründe globaler Netzwerke. Hinzu kommen Landgewinnung und Stadtentwicklung als strukturelle Voraussetzungen für die Entfaltung expansiver Machtstrukturen. 3D-Scans und Fotografien historischer Fundstücke möchte ich durch eigene Medienproduktionen zu einer assoziativen Erzählung verknüpfen. Die museale Kulisse Venedigs dient dabei der Reflexion zentraler Fragen unserer Zeit. Klimawandel und Anthropozän, wachsende Ungleichheit und die Aufarbeitung kolonialer Verbrechen erfordern Neubewertungen zahlreicher historischer Errungenschaften. Die Rolle Muranos im Sklavenhandel sowie zeitgenössische Maßnahmen gegen das Versinken der Stadt sind erste Ansatzpunkte für meine Recherchen. Das Studienzentrum ist dabei der ideale Ort für Austausch und Diskussion.
    Von April 2024 bis Juni 2024
  • Zwischen Scharlatanismus und Naturwahrheit - Tierpräparate in Bild und Wissenschaft der frühen Neuzeit in Venedig
    Postdoc | Fritz Thyssen Stiftung

    Kunstgeschichte
    Das am Deutschen Studienzentrum in Venedig angesiedelte Forschungsvorhaben möchte, ausgehend von Venedig als wichtigem Umschlagplatz, die Ursprünge von Tierpräparaten in europäischen Sammlungen beleuchten und die Wechselbeziehungen zwischen Scharlatanismus und Naturgeschichte in der frühen Neuzeit untersuchen. Das Projekt bespielt dabei ein noch recht unterforschtes Feld zwischen den Disziplinen Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Sammlungsgeschichte und Buchgeschichte, das das Verständnis über Frühformen von Tierpräparaten, ihre Visualisierung in Zeichnungen, Buchdruck und Artefakten sowie schließlich ihr Nachleben in den modernen Wissenschaften neu verhandeln möchte.

    Im Postdoc-Projekt sollen die Verbindungen Venedigs mit der terraferma und der Universitätsstadt Padua in der Tiefe analysiert werden, die ab 1533 eine der frühesten Medizinlehrstühle besaß und 1545 einen der ersten botanischen Gärten mit angeschlossener naturhistorischer Sammlung gründete. Mediziner, Naturforscher und Apotheker strömten in die Hafenstadt Venedig, um sich mit Pflanzensamen einzudecken, Fische, Vögel und anderes Getier auf den Märkten zu bestaunen und für ihre Forschungen zu erwerben. Dies ist auch der historische Moment, in dem verstärkt versucht wird, Tierkörper für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Aufgrund der Schwierigkeiten, ausgestopfte Tiere über einen langen Zeitraum ohne moderne Trockenmittel zu konservieren, sind heute nur sehr wenige Exemplare aus der frühen Neuzeit in fragmentarischer Form erhalten geblieben und der Hauptteil der verfügbaren Quellen ist in Bild- und Textform überliefert.

    Als Praktizierende der „vernacular sciences“, wie sie von Pamela H. Smith bezeichnet wurden, waren Scharlatane die Äquivalente der heutigen Präparatoren, die mumifizierte oder ausgestopfte Tiere herstellten und diese in ihren Laboratorien und Verkaufsräumen ausstellten und zum Verkauf anboten. Scharlatane führten meist ein nomadenhaftes Leben, galten als obskur und führten ein Dasein am Rande der Gesellschaft. Wohl auch deshalb wurde ihre herausragende Rolle für die frühe Tierpräparation bis jetzt nicht ausreichend gewürdigt. Wichtige Publikationen der letzten Jahre zum Scharlatanismus wurden von David Gentilcore und Tina Asmussen zusammen mit Hole Rössler vorgelegt, die jedoch die wesentliche Wirkungsgeschichte dieser Figur für die Naturgeschichte nicht in der Tiefe bearbeitet haben.  Diese Untersuchung will deshalb Scharlatane, die sich im 16. Jahrhundert vermehrt in Venedig ansiedelten, und ihrer Abnehmer wie den Sammlern Daniele Barbaro und Giovanni Grimani in Venedig oder den Naturforschern Ulisse Aldrovandi in Bologna und Francesco Calzolari in Verona beleuchten.
    Von Februar 2024 bis Januar 2025
  • Venedig in 'goldenen Zeitalter der italienischen Judaistik'. Jüdisch- humanistische Beziehungen in der Literatur der venezianischen Frühneuzeit
    Post-Doc

    Italienische/Frz. Literaturwissenschaft
    Von einer »sapientae font[e] […], et scientiae flumen« sprach Pico della Mirandola und setzte damit den Grundstein für die fortan verbreitete Überzeugung, wonach die hebräischen Geheimlehren eine allumfassende-»Urtradition aus dem frühesten Stand der Menschheit« (Gershom Scholem), ja die jüdische Text- und Auslegetradition ein für das philologische Verständnis der biblischen Tradition unverzichtbaren Schatz darstelle. Erscheint nun 16. Jahrhundert unter diesen Bedingungen als »stagione aurea per il giudaismo italiano« (Giulio Busi), so drängt sich aufgrund historisch spezifischer Voraussetzungen – auch in Folge der Gherush Sefarad – insbesondere Venedig auf als Ort der Wechselbeziehungen zwischen christlich-humanistischen und jüdischen Gelehrten. Das flagranteste Indiz hierfür ist die im Bereich der Judaistik früh aktive, venezianische Druckindustrie. Nicht nur das im Klima florierender »scambi culturali« (Donatella Calabi) verbreitete Interesse der Humanisten an der hebräischen Sprache war hierfür ausschlaggebend. Jüdische Gelehrte waren, trotz offizieller Einschränkungen, direkt in die Entwicklung des Buchdrucks involviert, widmeten sich initiativ der »redazione di testi da stampare e alla correzione delle bozze« (Roberto Bonfils) – nicht zuletzt, um den Diasporajuden in- und außerhalb Italiens textbasierte Grundlagen für ihre bedrohte »kollektive Identität« (Giulio Busi) verfügbar zu machen. Die Bedeutung Venedigs, ferner Mantovas, als Orte der Überlieferung zentraler Texte aus der jüdischen Tradition (Bibel, Talmud, kabbalistische Texte) ist weitgehend bekannt. Weit weniger erforscht bleibt indes die Frage nach möglichen Implikationen der Präsenz jüdischer Gelehrter in literaturhistorische Entwicklungen Italiens, für die Venedig im frühen 16. Jahrhundert ein Hauptschauplatz war. Das Forschungsprojekt nimmt somit die in hebräischer Sprache aktiven Drucker, von Manuzio, Bomberg, Giustinian bis zu Alvise Bragadin noch einmal in den Blick, um die entsprechenden Netzwerke heuristisch, als Ausgangspunkte und Orte der Entwicklung eines jüdisch-humanistischen Dialogs, vor allem in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, zu untersuchen. Das Interesse gilt dabei auch der Frage nach möglichen Rückwirkungen dieses Dialogs auf eine damals sich – im Zeichen der frühneuzeit-typischen Pluralisierungsprozesse – agonal sich strukturierende italienische Literatur. So bietet es sich an, Spuren entsprechender Wechselbeziehungen im Bereich aufstrebender Autoren zu suchen, die sich mittels Adaption neuer Inhalte und Formen einen Platz im Feld der Literatur zu schaffen erhofften, neu verfügbare Ressourcen somit strategisch, in Funktion einer neuen, oder anders klassischen Ordnung zur Geltung zu bringen.
    Von April 2024 bis September 2024
  • Kulturgütertransfer aus Venedig 1937-1945: Strukturen, Personen, Objekte
    Kunstgeschichte - Prof. Dr. Meike Hopp, Technische Universität Berlin + Prof. Dr. Christian Fuhrmeister/LMU München u. Dr. Bianca Gaudenzi/DHI Rom, Uni Brixen
    Das Dissertationsvorhaben „Kulturgütertransfer aus Italien durch deutschsprachige Protagonist:innen (1937-1945)“ (Arbeitstitel) behandelt die Handels- und Transfermechanismen von Kulturgütern aus Italien während der "Achse". Das Forschungsprojekt geht dabei über die bereits bekannten Ankäufe durch NS-Funktionäre wie z.B. Hans Posse und Hermann Göring hinaus und erweitert den Blick unter anderem um Akteur:innen aus der Schweiz.

    Die wechselvolle Verbindung zwischen dem Deutschen Reich und dem faschistischen Italien – von Verbündeten zu Kriegsgegnern – ist in Hinblick auf den Kulturgütertransfer von besonderem Erkenntnisinteresse. Denn Italien nahm sowohl beim kulturpolitischen Austausch generell als auch speziell bei der Frage nach Kooperation und Kollaboration bei der Überwachung oder Umgehungen der Bedingungen für Akquise und Ausfuhr von Kulturgütern eine Sonderrolle ein. Dabei gilt es, die sich im Laufe des Kriegsgeschehens und somit in unterschiedlichen Machtgefügen verändernden Rahmenbedingungen und externen Faktoren – wie etwa die Kulturgutschutzgesetze, behördliche Zuständigkeiten vor und nach der Besatzung 1943 durch deutsche Truppen – zu berücksichtigen. Auch die sich im wechselhaften politischen Kontext ebenso permanent wandelnden Dynamiken, Strukturen und Akteur:innen sollen ermittelt und kontextualisiert werden.

    Während des Forschungsaufenthaltes in Venedig stehen die venezianischen Quellen und Archive im Fokus. Um objektbezogene Fallbeispiele identifizieren und analysieren zu können, sind die durch das Denkmalamt (Soprintendenza) und das Exportbüro (Ufficio Esportazione) produzierten Schriftwechsel, Gutachten und Lizenzen von besonderer Relevanz. Aber auch kunsthistorische Archive und Fototheken, wie sie beispielsweise die Fondazione Giorgio Cini oder die Sammlung des Kunsthistorikers Antonio Morassi bereithalten, sind von Interesse.
    Von April 2024 bis Mai 2024
  • Kunststipendium
    Musik/Komposition
    Mein Arbeitsvorhaben in Venedig dreht sich um das, was ich in vielerlei Hinsicht „hybride Komposition“ nenne: die Durchmischung von Disziplinen, Techniken und Medien innerhalb einer musikalisch kohärenten, organisch gewachsenen Gesamtkonzeption sowie deren Präsentation unter verschiedenen Formen. Konkret bedeutet dies die parallele Arbeit an zwei Projekten:
    Mein Stück rosebud für Tänzer, Sensoren und Live-Elektronik, zu dem Video- sowie Datenaufnahmen, die bereits im Januar dieses Jahres entstanden sind, werde ich in Zusammenarbeit mit zwei Videokünstlern zu einem hybriden Videoclip verarbeiten. Dabei wird nicht nur die Choreographie, sondern auch der Videoschnitt eng mit der Form der Komposition verknüpft und tritt in wechselseitige Abhängigkeit. Das Video wird so zu einer Erweiterung der choreographischen Komposition und zugleich zu einer Art Alternativversion der Live-Aufführung.
    Parallel arbeite ich an einem Auftrag des Kölner Ensembles BRuCH für eine 45-minütige hybride Kammeroper für ein kleines Instrumentalensemble, Sensoren und Live-Elektronik, die in Zusammenarbeit mit der Straßburger Regisseurin Kapitolina Tsvedkova entstehen wird. In dieser Phase des Arbeitsprozesses wird es um die Erstellung der Elektronik und Implementierung der Sensoren sowie die Klangsuche gehen. Dabei wird Venedig nicht nur als schier unendliches Reservoir an Klängen und Geräuschen im Mittelpunkt stehen, sondern auch als poetische Inspiration mit Geschichten und Bildern, die die narrative und visuelle Gestalt des Bühnenstücks prägen werden.
    Von April 2024 bis Juni 2024
  • Leandro Bassano - „La Maraviglia del Mondo“. Forschungen zu den Dogenporträts, zur Sammlungsgeschichte und Auftraggeberschaft eines Malers am Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert
    Kunstgeschichte
    Leandro Dal Ponte, genannt Bassano (1557-1622), vierter Sohn des berühmteren Jacopo, wurde von Marco Boschini in seinen Breve Istruzione (1674) als „la maraviglia del mondo“ bezeichnet. Heute in der Forschung wenig beachtet, zeichnet Leandro Bassano als ein Künstler, der in der venezianischen Malerei maßgeblich den Übergang vom 16. ins 17. Jahrhundert prägte und damit den Barock beförderte. Als einziger der über vier Generationen andauernden Bassano-Werkstätten wandte er sich trotz aller Übernahmen in deutlicher Klarheit vom Stil des Vaters ab. Leandro wusste die von Jacopo und seinem Bruder Francesco in Venedig geknüpften Beziehungen weiter auszubauen und europaweit einen illustren Auftraggeberkreis durch seine Porträtmalerei zu gewinnen, in der er brillierte. Vom Dogen Marino Grimani zum Cavaliere di San Marco ernannt, wurde er als einziger Künstler der vielen Bassano aus seiner Familie in der Kirche San Salvador bestattet.
    Der kurze Forschungsaufenthalt dient den letzten Vorbereitungen zur Tagung Leandro Bassano - „La Maraviglia del Mondo“. Per il suo 400° anniversario della morte, die vom 3.-5. Juli 2024 an der Fondazione Cini und am Centro Tedesco di Studi Veneziani stattfindet, sowie Archivrecherchen u.a. zu dem Doppelporträt des Dogen Antonio Priuli mit seinem gleichnamigen Großvater (1618) aus der Procuratoria di Citra.
    April 2024

Personen/zukünftige Projekte

  • Archival Insights: Tracing Jacob Marcaria’s Life in Renaissance Venice
    Von Dezember 2024 bis April 2025
  • Kunststipendium
    Von Oktober 2024 bis Dezember 2024
  • „Selbstdarstellung und Selbstwahrnehmung venezianischer Frauen, 1580 bis 1620“
    Dissertationsprojekt
    September 2024
  • „Griechische Leser und Buchnetzwerke im frühneuzeitlichen Venedig. Archivzeugnisse zur Bibliothek von Gerasimos Vlachos“
    Post-Doc
    Von Oktober 2024 bis Januar 2025
  • Von Venedig nach Berlin: die von dem venezianischen Kunsthändler Alvise Bernardino Barozzi ans Kaiser-Friedrich-Museum verkauften Kunstwerke aus byzantinischer Zeit, aus Mittelalter und Renaissance
    Postdoc
    Von September 2024 bis Oktober 2024
  • Giandomenico Tiepolos Spektakelbilder: Zuschauerfiguren und Betrachterrollen im 18. Jahrhundert in Venedig
    Promotionsprojekt
    Von September 2024 bis Dezember 2024
  • Die Geburt des literarischen Handlungsballetts in Italien (1760-1820) Postdoc
    Von Juni 2024 bis August 2024
  • Zwischen Hunger und Völlerei: Ernährungstrends im Europa des Mittelalters
    Postdoc-Projekt
    April 2025
  • Patente Leute. Glasindustrie in Murano zwischen Tradition und Innovation, fama und Geheimnis
    Von Januar 2025 bis März 2025
  • Vicino Orsini – Studienjahre eines Proto-Anarchisten.

    Kunststipendium
    Von Juli 2024 bis September 2024
  • Kunststipendium
    Von Juli 2024 bis September 2024
  • Scomparso? Spuren karmelitischer Predigttätigkeit in Venedig
    Postdoc
    Von Mai 2025 bis Juli 2025
  • Kollaboratives Komponieren in der Frühen Neuzeit
    Mai 2024
  • Erwerb und Austausch von Wissen in der Kartographie um 1500
    Dissertationsprojekt
    Juni 2024
  • Tacitus als Verhaltenskompass bei Hofe: Nicolò Minatos Elio-Seiano-Libretti (1667)
    Postdoc
    Von September 2024 bis November 2024
  • Die päpstliche Antikenaufsicht im 17. Jahrhundert
    Dissertationsprojekt
    Oktober 2024
  • Venezia oltre Venezia: Das Bild Venedigs an der Adria zwischen Irredentismo und Globaltourismus

    Post-Doc
    Von April 2025 bis Juli 2025
  • Kunststipendium
    Von Oktober 2024 bis Dezember 2024

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