Archival Insights: Tracing Jacob Marcaria’s Life in Renaissance Venice
Judaistik, Bibelwissenschaft, Hebräische Sprache - RWTH Aachen, Pr. Dr. Th. Simone Paganini
In the past decades, the figure of Jacob Marcaria has attracted scholarly attention mainly in connection with the six years of activity of the Jewish printing house he founded with Rabbi Joseph Ottolenghi in Riva del Garda (1557-1563). However, to date, there is no systematic work that holistically reconstructs the stages of his life, from his medical studies in Padua to his practice of medicine in the territory of the Venetian Republic, to his work as a matchmaker for prominent members of the Venetian community, to his role as a judge in the rabbinical court of Venice. The present research not only sheds new light on the events that affected the life of an influential member of the Jewish intellectual class during the Renaissance in the Venetian Republic but also illuminates specific aspects of Jewish life during a crucial era in the history of these communities. Moreover, the investigation of the relations between Marcaria and prominent figures in the Venetian Republic, the Duchy of Milan and the Prince-Bishopric of Trent represents a new aspect of the research, highlighting unprecedented aspects of the mutual connections and influences between the social and cultural elites of the time. By providing the edition and historical contextualisation of new materials in Hebrew that would otherwise remain unknown, the information that emerged from this research may be helpful not only to scholars of Jewish history and culture but also to historians investigating the social and cultural dynamics and interconnections of the Venetian, Milanese and Tridentine domains of the Renaissance. In this sense, the project aims to create new interdisciplinary connections and stimulate debate among scholars.
Von Dezember 2024 bis April 2025
Ländliche Initiativen als Motoren der Transformation
Kunststipendium
Architektur
Ausgehend von meinem eigenen Leben und Arbeiten als Architektin an einem ländlichen Ort und unserer „Experimentierstätte für zukünftiges Bauen“ auf dem Schlossgelände in Bedheim, gehe ich nach Japan nun in Italien auf die Suche nach Gleichgesinnten.
In den politischen, wissenschaftlichen und sozialen Foren der Welt werden Transformationen in eine ökologiebewusste und lebenswerte Zukunft diskutiert. Rufe nach einer post-fossilen Bauindustrie, einem suffizienteren Selbstverständnis und einer neuen Care-Mentalität gegenüber Umwelt und Mitmenschen und sich selbst sind laut. Ein aus meiner Sicht entscheidendes Fazit ist: das Wissensdefizit zu dieserart Themen ist wesentlich geringer als das Handlungsdefizit.
Häufig unbemerkt von den großen Zentren (und damit den DiskutantInnen), bilden sich Initiativen in ländlichen Räumen (und damit dort wo Platz ist), die die geforderten Transformationen ganz einfach leben. Gruppen von Entrepreneurs, WissenschaftlerInnen, KünstlerInnen, LandwirtInnen und TechnologInnen lassen sich in ruralen Räumen nieder und arbeiten zusammen. Altbekannte Kategorien wie die der Aussteiger greifen zu kurz. Die Überzeugung von der Notwendigkeit zu Handeln und der Wunsch nach Selbstwirksamkeit treiben sie an. Auch die neuen Möglichkeiten des 100%-remote-Arbeitens und Vorteile durch staatliche Resilienz-Förderprogramme ländlicher Räume begünstigen solche Entscheidungen. Neben das Phänomen der „Landflucht“ ist schon längst das der „Stadtflucht“ getreten.
Einige meiner Reiseziele liegen weit im Süden Italiens, jedoch lässt auch die Lagune Venedigs Begegnungen mit Menschen, die auf der Suche nach ländlicher sozialer Innovation, ökologisch und ethisch vertretbaren Lebensformen, Anbau-, Bau- und Ernährungsweisen sind, erhoffen. Trotz der Suche nach kontextueller Einordnung, stehen nicht Phänomene, sondern einzelne Geschichten, Orte und Begegnungen im Vordergrund. Hierbei gilt mein Interesse Synergien zwischen der Stadt und seiner sie umgebenden Landschaft, zwischen zyklischem Erhalt und kreativem Schaffen, zwischen Meer und Boden, zwischen Bäuerlichkeit und Tourismus, zwischen Ausbeute und Fruchtbarkeit.
Textile Reuse
Auch als Künstlerin interessieren mich ungewöhnliche, ja vielleicht auch unbequemen Synergien. Das während meines Venedig Aufenthalts fertiggestellte Kunstwerk „Wendeweste (interreligiös)“ bringt zwei aus unterschiedlichen Gründen obsolet gewordene Textilien, ein Stück Kiswa (jährlich wechselnder Behang der Kaaba) und ein Parament einer umgenutzten evangelischen Kirche zusammen.
Die Themen dieses Werkes wirken hier in Venedig nach. Und so bin ich sensibilisiert für symbolisch und historisch aufgeladene sowie völlig bedeutungslose Trash-Textilien der Stadt. Auch das Thema des gelebten Islam in Europa lässt mich (Spuren von) Projekten, wie Christoph Büchels Realinstallation „The Mosque“ von 2015 in der Chiesa della Misericordia in Cannaregio entdecken.
Von Oktober 2024 bis Dezember 2024
Giovanni Bellini und die Devotio Moderna: religiöser Austausch und die italienische Kunsttheorie des Quattrocento
Kunstgeschichte
Das Projekt erforscht die Entwicklung affektiver Ansätze in der bildenden Kunst im späten Quattrocento in Venedig, indem es die Rezeption der Devotio Moderna-Bewegung in Italien und ihren möglichen Einfluss auf Giovanni Bellinis Werk untersucht. Wie hat der kulturelle, künstlerische und religiöse Austausch mit Nordeuropa während des Quattrocento zur Entwicklung des zentralen Konzepts der emotionalen Reaktion des Betrachters geführt? Diese Frage hat weiterreichende Implikationen, da der devotionale Gebrauch von Bildern gerade in der sich entwickelnden italienischen Kunsttheorie der Renaissance und des Barock eine zentrale Rolle spielte, welche meistens mit Hinweis auf die klassische Rhetorik erklärt wird. Dieses Thema soll konkret untersucht werden am Beispiel des Benediktinerklosters Santa Giustina in Padua als Hauptschauplatz des religiösen Austauschs, und Giovanni Bellinis umfangreicher Produktion religiöser Gemälde.
Von Dezember 2024 bis Januar 2025
Zwischen Scharlatanismus und Naturwahrheit - Tierpräparate in Bild und Wissenschaft der frühen Neuzeit in Venedig
Postdoc | Fritz Thyssen Stiftung
Kunstgeschichte
Das am Deutschen Studienzentrum in Venedig angesiedelte Forschungsvorhaben möchte, ausgehend von Venedig als wichtigem Umschlagplatz, die Ursprünge von Tierpräparaten in europäischen Sammlungen beleuchten und die Wechselbeziehungen zwischen Scharlatanismus und Naturgeschichte in der frühen Neuzeit untersuchen. Das Projekt bespielt dabei ein noch recht unterforschtes Feld zwischen den Disziplinen Kunstgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Sammlungsgeschichte und Buchgeschichte, das das Verständnis über Frühformen von Tierpräparaten, ihre Visualisierung in Zeichnungen, Buchdruck und Artefakten sowie schließlich ihr Nachleben in den modernen Wissenschaften neu verhandeln möchte.
Im Postdoc-Projekt sollen die Verbindungen Venedigs mit der terraferma und der Universitätsstadt Padua in der Tiefe analysiert werden, die ab 1533 eine der frühesten Medizinlehrstühle besaß und 1545 einen der ersten botanischen Gärten mit angeschlossener naturhistorischer Sammlung gründete. Mediziner, Naturforscher und Apotheker strömten in die Hafenstadt Venedig, um sich mit Pflanzensamen einzudecken, Fische, Vögel und anderes Getier auf den Märkten zu bestaunen und für ihre Forschungen zu erwerben. Dies ist auch der historische Moment, in dem verstärkt versucht wird, Tierkörper für einen längeren Zeitraum haltbar zu machen. Aufgrund der Schwierigkeiten, ausgestopfte Tiere über einen langen Zeitraum ohne moderne Trockenmittel zu konservieren, sind heute nur sehr wenige Exemplare aus der frühen Neuzeit in fragmentarischer Form erhalten geblieben und der Hauptteil der verfügbaren Quellen ist in Bild- und Textform überliefert.
Als Praktizierende der „vernacular sciences“, wie sie von Pamela H. Smith bezeichnet wurden, waren Scharlatane die Äquivalente der heutigen Präparatoren, die mumifizierte oder ausgestopfte Tiere herstellten und diese in ihren Laboratorien und Verkaufsräumen ausstellten und zum Verkauf anboten. Scharlatane führten meist ein nomadenhaftes Leben, galten als obskur und führten ein Dasein am Rande der Gesellschaft. Wohl auch deshalb wurde ihre herausragende Rolle für die frühe Tierpräparation bis jetzt nicht ausreichend gewürdigt. Wichtige Publikationen der letzten Jahre zum Scharlatanismus wurden von David Gentilcore und Tina Asmussen zusammen mit Hole Rössler vorgelegt, die jedoch die wesentliche Wirkungsgeschichte dieser Figur für die Naturgeschichte nicht in der Tiefe bearbeitet haben. Diese Untersuchung will deshalb Scharlatane, die sich im 16. Jahrhundert vermehrt in Venedig ansiedelten, und ihrer Abnehmer wie den Sammlern Daniele Barbaro und Giovanni Grimani in Venedig oder den Naturforschern Ulisse Aldrovandi in Bologna und Francesco Calzolari in Verona beleuchten.
Von Februar 2024 bis Januar 2025
Giovan Francesco Loredan: Rezeptions- und Netzwerkgeschichte eines manieristischen uomo di lettere
Postdoc
Allgemeine Rhetorik
Im Rahmen meines Habilitationsvorhabens spielen Rezeptionsnetzwerke zwischen Italien und dem Heiligen Römischen Reich im Zeitalter des Barocks eine wichtige Rolle, um in der Zusammenschau der beiden Kulturräume, die rhetorischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede bezüglich der eingesetzten Steigerungsverfahren herauszuarbeiten. Das Projekt ist Teil des Sonderforschungsbereiches 1391 Andere Ästhetik der Universität Tübingen und trägt den Titel: Rezeption und Transformation epideiktischer Rhetorik zwischen Italien und Altem Reich. Der Gründer der Accademia degli Incogniti, Giovan Francesco Loredan (1607–1661), war kultureller Dreh- und Mittelpunkt der Lagunenstadt und wurde im deutschsprachigen Raum sehr geschätzt und mit Abstand am meisten übersetzt. Als Anhänger Giambattista Marinos bildete er mit seinem Werk ein Relais, das zur Verbreitung des manieristischen Stils auf deutsch Beitrug.
Mit meinem Forschungsvorhaben will ich nun die Verbindungen ins Alte Reich näher untersuchen: Welche Kontakte unterhielt Loredan zu Kollegen, Gelehrten und Übersetzern jenseits der Alpen? Waren diese nur auf Süddeutschland beschränkt oder gingen sie auch nördlicher?
Von Dezember 2024 bis Januar 2025
Giandomenico Tiepolos Spektakelbilder: Zuschauerfiguren und Betrachterrollen im 18. Jahrhundert in Venedig
Promotionsprojekt
Kunstgeschichte - Prof. Dr. Peter Geimer, Freie Universität Berlin
Das Projekt meines Venedig-Aufenthaltes wie meiner Promotion besteht darin, Giandomenico Tiepolos Zuschauer- und Spektakeldarstellungen im Kontext der Beobachtungs- und Unterhaltungskultur im Venedig des 18. Jahrhunderts zu untersuchen. Statt als vermittelnde Zeugen die Ränder des Geschehens zu säumen, treten Beobachterfiguren in Giandomenicos Werken als Hauptakteure auf. Von den Vorführungen der Scharlatane, Tanzpaare oder Guckkästen neben ihnen geradezu ablenkend, schaffen die maskierten Schaulustigen hier selbst Blick-Attraktionen – und entziehen sich zugleich einer umfassenden Betrachtung.
Die Vervielfältigung von Zuschauerfiguren in Giandomenicos Gemälden ist – so die These – als ironische Antwort auf Inklusionsstrategien zu interpretieren, mit denen Medien im 18. Jahrhundert ein immer breiteres Publikum anzuziehen suchten. Damals wurden die venezianischen Spektakel nicht nur zum beliebten Reise-Anreiz, sondern auch zu einem verbreiteten Bild-Sujet, das sich mit Vorstellungen von kultureller und sozialer Teilhabe verband. Inwiefern Giandomenicos Bilder jedoch gerade die medialen Inklusionsstrategien konterkarieren, die Betrachter*innen einen direkten Zugang zum Vergnügen bzw. Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft suggerieren, soll in der geplanten Arbeit erörtert werden.
Die Menge an Zuschauerfiguren zeichnet weder ausschließlich das Werk Giandomenico Tiepolos aus, noch dokumentiert sie einfach die Präsenz von Zuschauer*innen, die der Künstler in Venedig gesehen haben könnte. Vielmehr weisen sie auf das Interesse einer Gesellschaft hin, in der Beobachtung in hohem Maße kultiviert und diskutiert wurde. Während des Aufenthalts in Venedig möchte ich mehr darüber herausfinden, wie Giandomenicos Spektakelbilder mit den theatralen Blick-Ordnungen, touristischen Blick-Interessen oder aufklärerischen Blick-Idealen seiner Zeit zusammenhängen. Dass die neue Menge an Anweisungen und Anreizen zum Zuschauen mit neuen Ansprüchen von und an Bildbetrachter*innen einherging, ist eine These, dich mich auf meinen Recherchen in Venedig begleiten soll.
Von September 2024 bis Dezember 2024
Die Mieter der Logen in venezianischen Theatern in den letzten zwanzig Jahren des 17. Jahrhunderts: eine vergleichende Untersuchung der Theater von San Giovanni Grisostomo, San Samuel, San Giovanni e Paolo und San Moisè
Postdoc
Musikwissenschaft
Das Projekt zielt darauf ab, das Phänomen der Bühnenvermietung in den wichtigsten venezianischen Theatern gegen Ende des 17. Jahrhunderts zu analysieren. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den von Vincenzo und Giovanni Carlo Grimani geleiteten Bühnen: San Giovanni Grisostomo, San Samuel, San Giovanni e Paolo und San Moisè. Die Untersuchung geht von der Hypothese aus, dass die Positionierung am Theater nicht nur eine Frage des Kunstgeschmacks war, sondern auch die politische und soziale Dynamik der Serenissima widerspiegelte, in einer Zeit, in der die Kontrolle des Adels und Steuerung seiner Beziehungen für die Regierung der Republik von entscheidender Bedeutung waren. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts war das Opernhaus in Venedig nicht nur ein Ort der Unterhaltung, sondern auch ein privilegierter Beobachtungsposten sozialer Veränderungen und Strategien des politischen Aufstiegs. Die Theater wurden zu Schauplätzen einer komplexen Interaktion zwischen den venezianischen Patrizierfamilien und den neuen aufstrebenden Eliten, die durch die Sichtbarkeit und das Prestige, das sie auf den Bühnen während der Theatersaison, insbesondere während der Karnevalszeit, erlangten, eine höhere soziale Stellung anstrebten. Durch die Analyse archivalischer Quellen, einschließlich notarieller Dokumente, die im Staatsarchiv von Venedig aufbewahrt werden, soll anhand der Verwaltung der Pachtgebühren die Rolle der Brüder Grimani, die die beiden Theaterverwalter bei der Aufrechterhaltung der administrativen und sozialen Ordnung eingenommen haben, untersucht werden. Ziel des Projekts ist es, unter Berücksichtigung der Unterschiede zwischen den untersuchten Theatern die Zusammenhänge zwischen sozialem Aufstieg und der Teilnahme an Theatervorstellungen aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Dynamiken, innerhalb derer sich die Patrizierfamilien in den jeweiligen Räumlichkeiten etablierten. Die Studie wird eine neue Interpretation des venezianischen Operntheaters als Spiegel politischer und sozialer Spannungen ermöglichen und den Zusammenhang zwischen Theaterbesuch und politischer Machtkonsolidierung hervorheben.
Von Oktober 2024 bis Januar 2025
Provenienz: Migrationen eines Begriffs
Postdoc Das Projekt ist eine multiperspektivische Analyse des Begriffs der Provenienz, um transdisziplinäre wie gesellschaftliche Wissens- und Praxisräume in der Museumsarbeit zu eröffnen. Es taucht ein in die Präsenz und Migration von Provenienz als Konzept einerseits und als Episteme andererseits in den verschiedenen Kontexten von Sprache, Wissen, Geschichte, Kultur, Politik, Wirtschaft, Individuum und Gesellschaft.
Die Migration der Provenienz wird als epistemologische Dynamik veranschaulicht. Verschiedene Fallstudien erläutern ihr Potenzial für die Produktion und den Transfer von Wissen innerhalb und außerhalb von Museen. Im Rahmen des Stipendiums am Deutschen Studienzentrum in Venedig widmet sich das Projekt der armenischen Mechitharistenkongregation in Venedig und Wien. Die umfangreichen Sammlungen armenischer Kulturgüter des Ordens, darunter Handschriften, Werke der dekorativen und bildenden Künste, darüber hinaus archäologische Objekte, sind an den Standorten für die Öffentlichkeit im Zuge ihrer Musealisierung zugänglich. Die Geschichte und Strategien dieser Musealisierungsprozesse werden insbesondere im Zusammenhang mit ihren Zielen zur Bewahrung des armenischen Kulturerbes untersucht.
Vor dem Hintergrund der Ansiedlung des Ordens in Venedig und Wien werden Migration und Herkunft der armenischen Kultur über die tatsächliche körperliche Migration der Mechitaristen im Raum in Relation zu ihrem Beitrag zu Wissensproduktion und -transfer sowie Kulturgutschutz betrachtet.
Von Oktober 2024 bis Januar 2025
Künstlerische Erforschung innovativer Praktiken im transkulturellen Feld
Kunststipendium
Musik/Komposition
Als Komponistin und Musikwissenschaftlerin befasse ich mich zurzeit vor allem mit zwei Themen: Zum einen interessiere ich mich dafür, wie man Musik in einem transkulturellen Kontext schaffen kann, also wie verschiedene Kulturen in der Komposition zusammenwirken, und wie sich das in einer postkolonialen Welt reflektiert. Zum anderen erkunde ich, wie digitale Technologien das Komponieren verändern können. Hier experimentiere ich unter anderem mit Computern, die den Kompositionsprozess unterstützen, mit Ambisonic-Systemen für räumlichen Klang, mit Bewegungssensoren und multimedialen Performance-Installationen. In meinen bisherigen Werken – für Ensemble, Orchester und Musiktheater – habe ich versucht, diese beiden Bereiche zu vereinen.
In meinem ersten Studium an der Universität der Inneren Mongolei habe ich mich intensiv mit der Musikethnologie befasst. Besonders fasziniert hat mich seitdem vor allem das Feld des transkulturellen Komponierens. In meinen eigenen Werken versuche ich daher immer die ästhetischen Ansätze verschiedener Musikkulturen zu verbinden und dadurch zu meiner eigenen Ausdrucksweise zu gelangen. Die Strukturierung von Parametern wie Melodie, Rhythmus oder Harmonie ist dabei nicht mein primäres Interesse. Stattdessen suche ich stets nach neuen Potentialen. 2020 studierte ich ein Jahr lang elektronische Musik am IRCAM in Frankreich, ich lernte dort verschiedene Software für die Komposition von Computermusik kennen. Diese Technologie half mir, Musiksamples zu analysieren und inspirierte mich zu einem neuen Ansatz der transkulturellen Konzeption.
Project: Les Djinns -- a musical journey on the poem by Victor Hugo (2024) _for 3 Percussionists, Video and Electronics
"Les Djinns" ist ein 50-minütiges Theaterstück, das Perkussionsperformance, elektronische Musik und Video-Multimedia miteinander verbindet. Das Projekt ist inspiriert von den Dschinns aus *Les Orientales* des französischen Dichters Victor Hugo und der Verschmelzung östlicher und westlicher Musiksprachen im Kontext der Seidenstraße. Durch die physische Instrumentierung der drei Perkussionisten kombiniert das Werk komplexe Rhythmen und unterschiedliche Klangfarben, um den Austausch und das Aufeinandertreffen asiatischer, afrikanischer und europäischer Volksmusikelemente aufzuzeigen.
Gleichzeitig gewinnt die Aufführung durch den Einsatz der Motion-Capture-Technologie in Kombination mit elektronischer Musik einen dynamischen und interaktiven Charakter. Die Bewegungen der Darsteller werden von Sensoren erfasst und in elektronische Musikeffekte umgewandelt. In Kombination mit vorproduzierter Audio- und Videokunst schaffen diese Bühnenelemente ein vielschichtiges und mehrdimensionales Kunsterlebnis.
Das Ziel der Arbeit ist es, die Resonanz und künstlerische Innovation zwischen östlichen und westlichen Kulturen zu erforschen und zu präsentieren. Es ist nicht nur eine musikalische Aufführung, sondern auch eine Reise der Entdeckung. Durch die Kombination verschiedener Kunstformen kann das Publikum den einzigartigen Charme und den innovativen Geist der interkulturellen Kunst erleben.
Von Oktober 2024 bis Dezember 2024
Pilger und Patrone
Von Juli 2025 bis September 2025
Kunststipendium
Von April 2025 bis Juni 2025
Der Reisekünstler Friedrich Nerly (Erfurt 1807 – 1878 Venedig) und seine venezianische Bildproduktion. Bestandserforschungs- und Ausstellungsprojekt zu Friedrich Nerlys Haupt-Nachlass, Angermuseum Erfurt
Postdoc
Von September 2025 bis Oktober 2025
Transitionen Alter Vokalmusik durch italienische Komponist*innen ab 1950
Postdoc
Von Februar 2025 bis April 2025
Das deutsche Milieu Venedigs im transnationalen faschistischen Geflecht,
1918–1933. Eine Fallstudie zur Unterwanderung von Auslandsinstitutionen und -gemeinden während der Weimarer Republik.
Von März 2025 bis August 2025
Kunststipendium
Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
„Griechische Leser und Buchnetzwerke im frühneuzeitlichen Venedig. Archivzeugnisse zur Bibliothek von Gerasimos Vlachos“
Post-Doc
Von Oktober 2025 bis Januar 2026
Kunststipendium
Von Juli 2025 bis September 2025
Kunststipendium
Von April 2025 bis Juni 2025
Kunststipendium
Von Oktober 2025 bis Dezember 2025
Zwischen Hunger und Völlerei: Ernährungstrends im Europa des Mittelalters
Postdoc-Projekt
April 2025
Patente Leute. Glasindustrie in Murano zwischen Tradition und Innovation, fama und Geheimnis
August 2025
Februar 2025
Kunststipendium
Von Januar 2025 bis März 2025
Postdoc
The Other Biennale: Venice's 'Biennali d'arte antica' and the Invention of an enduring Tradition (1935-1950)
Von Januar 2025 bis Februar 2025
Kunststipendium
Von Juli 2025 bis September 2025
Juden in der faschistischen Partei Italiens
(Arbeitstitel)
Dissertationsprojekt
Von August 2025 bis September 2025
Kunststipendium
Von Januar 2025 bis März 2025
Von August 2025 bis November 2025
Die Sammlung des Karl Roner von Ehrenwerth und das Kunstverständnis der ausländischen Eliten im habsburgischen Venedig
Postdoc
Von Mai 2025 bis Juli 2025
Scomparso? Spuren karmelitischer Predigttätigkeit in Venedig
Postdoc
Von Mai 2025 bis Juli 2025
Kollaboratives Komponieren in der Frühen Neuzeit
März 2025
Venezia oltre Venezia: Das Bild Venedigs an der Adria zwischen Irredentismo und Globaltourismus
Post-Doc
Von April 2025 bis Juli 2025