Deutsches Studienzentrum in Venedig

Sabine Engel

Sabine Engel

Von Dezember 2010 bis Januar 2011

Von März 2000 bis April 2000

Von November 1999 bis Dezember 1999

Leandro Bassano - „La Maraviglia del Mondo“. Forschungen zu den Dogenporträts, zur Sammlungsgeschichte und Auftraggeberschaft eines Malers am Übergang vom 16. zum 17. Jahrhundert

Kunstgeschichte

Leandro Dal Ponte, genannt Bassano (1557-1622), vierter Sohn des berühmteren Jacopo, wurde von Marco Boschini in seinen Breve Istruzione (1674) als „la maraviglia del mondo“ bezeichnet. Heute in der Forschung wenig beachtet, zeichnet Leandro Bassano als ein Künstler, der in der venezianischen Malerei maßgeblich den Übergang vom 16. ins 17. Jahrhundert prägte und damit den Barock beförderte. Als einziger der über vier Generationen andauernden Bassano-Werkstätten wandte er sich trotz aller Übernahmen in deutlicher Klarheit vom Stil des Vaters ab. Leandro wusste die von Jacopo und seinem Bruder Francesco in Venedig geknüpften Beziehungen weiter auszubauen und europaweit einen illustren Auftraggeberkreis durch seine Porträtmalerei zu gewinnen, in der er brillierte. Vom Dogen Marino Grimani zum Cavaliere di San Marco ernannt, wurde er als einziger Künstler der vielen Bassano aus seiner Familie in der Kirche San Salvador bestattet.
Der kurze Forschungsaufenthalt dient den letzten Vorbereitungen zur Tagung Leandro Bassano - „La Maraviglia del Mondo“. Per il suo 400° anniversario della morte, die vom 3.-5. Juli 2024 an der Fondazione Cini und am Centro Tedesco di Studi Veneziani stattfindet, sowie Archivrecherchen u.a. zu dem Doppelporträt des Dogen Antonio Priuli mit seinem gleichnamigen Großvater (1618) aus der Procuratoria di Citra.

April 2024