Deutsches Studienzentrum in Venedig

Madeleine Schneider

Madeleine Schneider

Kulturgütertransfer aus Venedig 1937-1945: Strukturen, Personen, Objekte

Kunstgeschichte - Prof. Dr. Meike Hopp, Technische Universität Berlin + Prof. Dr. Christian Fuhrmeister/LMU München u. Dr. Bianca Gaudenzi/DHI Rom, Uni Brixen

Das Dissertationsvorhaben „Kulturgütertransfer aus Italien durch deutschsprachige Protagonist:innen (1937-1945)“ (Arbeitstitel) behandelt die Handels- und Transfermechanismen von Kulturgütern aus Italien während der "Achse". Das Forschungsprojekt geht dabei über die bereits bekannten Ankäufe durch NS-Funktionäre wie z.B. Hans Posse und Hermann Göring hinaus und erweitert den Blick unter anderem um Akteur:innen aus der Schweiz.

Die wechselvolle Verbindung zwischen dem Deutschen Reich und dem faschistischen Italien – von Verbündeten zu Kriegsgegnern – ist in Hinblick auf den Kulturgütertransfer von besonderem Erkenntnisinteresse. Denn Italien nahm sowohl beim kulturpolitischen Austausch generell als auch speziell bei der Frage nach Kooperation und Kollaboration bei der Überwachung oder Umgehungen der Bedingungen für Akquise und Ausfuhr von Kulturgütern eine Sonderrolle ein. Dabei gilt es, die sich im Laufe des Kriegsgeschehens und somit in unterschiedlichen Machtgefügen verändernden Rahmenbedingungen und externen Faktoren – wie etwa die Kulturgutschutzgesetze, behördliche Zuständigkeiten vor und nach der Besatzung 1943 durch deutsche Truppen – zu berücksichtigen. Auch die sich im wechselhaften politischen Kontext ebenso permanent wandelnden Dynamiken, Strukturen und Akteur:innen sollen ermittelt und kontextualisiert werden.

Während des Forschungsaufenthaltes in Venedig stehen die venezianischen Quellen und Archive im Fokus. Um objektbezogene Fallbeispiele identifizieren und analysieren zu können, sind die durch das Denkmalamt (Soprintendenza) und das Exportbüro (Ufficio Esportazione) produzierten Schriftwechsel, Gutachten und Lizenzen von besonderer Relevanz. Aber auch kunsthistorische Archive und Fototheken, wie sie beispielsweise die Fondazione Giorgio Cini oder die Sammlung des Kunsthistorikers Antonio Morassi bereithalten, sind von Interesse.

Von April 2024 bis Mai 2024