Deutsches Studienzentrum in Venedig

Annette Schluenz

Annette Schluenz

Nono - Monteverdi - die venezianischen Gärten

Diplom - Komponistin

1. Partiturstudium Nono
2. Komposition von "Tre volti" Buehnenprojekt zu Monteverdi
Tre Volti – ein Musiktheater
In Zusammenarbeit mit dem Blockflötisten Jeremias Schwarzer und der Dichterin Ulrike Draesner entsteht « Tre Volti », welches Claudio Monteverdi’s « Combatimento di Tancredi et Clorinda » (aus dem 8. Madrigalbuch), mit einem zeitgenössischen Entwurf einer anders gelagerten Geschichte verknüpfen wird. Die Perspektive des Erzählens wird im Gegensatz zur Monteverdi’schen die einer Frau sein. Die Original-Musik wird auf alten Instrumenten erklingen, sie wird sich zum Teil mit der neuen Komposition durchdringen, sozusagen in sie « umkippen » . Dafür wird das Instrumentarium mit Schlagzeug und Akkordeon« angereichert ». Verschiedene Klangwelten existieren nebeneinander und durchweben sich, natürlich die hochaktuelle politische Ebene des Stückes in den Fokus nehmend : Angst vor Macht- und Kontrollverlust erzeugt Gewalt und diese zerstört in der Regel das, was sie selbst als Rechtfertigung heranzieht.
Der venezianische Garten – ein Puzzle für variable Besetzungen mit Akkordeon
Beim Besuch Venedigs 2012 entstand die Idee zu diesem Stück – ein progressiv gestaltetes Album, das junge Musiker von der Unterstufe bis zur Mittelstufe führt und im Auftrag des Thüringer Akkordeonlehrerverbandes entsteht.
Bewusst wurde der Garten als Gestaltungsobjekt gewählt : er eröffnet den Raum für vielseitige Spiele in Zahl und Klang. Sie wandeln sich, wie der Garten sich wandelt. Die Kompositionen, ähnlich kleinen Puzzle-Stücken, variieren in der Besetzung vom Solo bis zum Quintett. Im venezianischen Garten klingt es nicht nur, es wird gestaltet – eine szenische Umsetzung auf der Bühne ist impliziert. Das Album ergibt im Puzzle ein vollständiges Bild. Die Titel beziehen sich auf Gärten Venedigs, ihr Erleben wird in Musik hörbar gemacht. Dabei spielt Langsamkeit und Stille, aber auch der Rhythmus der draußen liegenden Stadt mit ihrer besonderen, heute einmaligen Geräuschkulisse, eine Rolle. Um es mit Nono zu sagen : « In Venedig höre ich die Steine, die Farbe der Steine. Ich sehe nicht die Farbe des Meeres – aber ich höre die Farbe des Wassers. »

Von August 2014 bis September 2014